Leny Bider-Platz  
in Langenbruck
 

Leny Bider (1894–1919)
Filmschauspielerin

Julie Helene Bider (1894 – 1919) wird als jüngstes von drei Kindern in die Langenbrucker Familie Bider-Glur geboren. Ihr älterer Bruder ist Oskar Bider, der spätere Flugpionier und Alpenüberflieger. Leny verbringt eine glückliche Kindheit in ihrer wirtschaftlich und politisch aktiven Familie. Oft ist sie zu Besuch beim Rektorehepaar Glur-Forster in Liestal. Nach dem frühen Tod der Mutter zieht sie 1908 zusammen mit ihrem Vater und dem ältesten Bruder Georg nach Basel. Leny besucht die Töchterschule - das Basler Mädchengymnasium. 1911 stirbt ihr Vater unerwartet und ihr Onkel Max Glur übernimmt die Vormundschaft. Leny tritt in ein Lausanner Mädchenpensionat ein und besucht 1912 eine Haushaltungsschule am Thunersee gefolgt von Sprachaufenthalten in England. 1915 lässt sich Leny Bider in Zürich nieder, besucht eine Kunstfachschule und lässt sich zur Stummfilm-Schauspielerin ausbilden. Sie wirkt unter dem Pseudonym Leny Harold in einer Nebenrolle im Film „Frühlingsmanöver“ (gilt als verschollen) und 1917 in der Hauptrolle im Film „Bergführer“ mit. Trotz Erfolg findet ihre Schauspielkarriere keine Fortsetzung. Ab Herbst 2016 führt sie an der Zürcher Bahnhofstrasse ein Mode-Atelier. Sie ist verantwortlich für Kleider- und  Hutentwürfe und ist als Fotomodell tätig. Am 5. Juli 1919 publiziert der Baselbieter „Landschäftler“ die Heirat Lenys mit dem Chemiker und Apothekeninhaber Ernst Theodor Jucker. Am 7. Juli 1919 stürzt ihr Bruder Oskar, dem sich Leny sehr stark verbunden fühlt, bei einer Flugakrobatik-Vorführung in Dübendorf in den Tod. Noch am gleichen Tag nimmt sich Leny Bider das Leben.