Emma Herwegh-Platz 
in Liestal
 

Emma Herwegh-Siegmund (1817-1904)
Kämpferin für die Demokratie und Salonistin

Emma Siegmund wird 1817 in Berlin als Tochter eines Seidenwarenhändlers geboren und wächst in grossbürgerlichem Haus auf. Sie ist gebildet, spricht mehrere Sprachen und erhält eine Ausbildung zur Pianistin und Malerin. 1842 lernt sie in Berlin den Freiheitsdichter Georg Herwegh kennen. Sie verloben sich nach kürzester Zeit. Da Herwegh wegen seiner politischen Aktivitäten aus Preussen, Sachsen und später aus Zürich ausgewiesen wird, verzögert sich die Heirat. Die Gemeinde Augst und der junge Kanton Basel-Landschaft nehmen ihn ins Bürgerrecht auf und ermöglichen damit die Hochzeit, die anfangs 1843 stattfindet. Asyl finden die beiden in Paris. Bald schon blüht der Salon: Turgenjew, Heine, Bakunin, Victor Hugo, George Sand, Franz Liszt und viele andere Politiker und Künstler diskutieren hier. Emma Herwegh-Siegmund unterstützt die Freiheitsbewegung. Sie zieht 1848 mit der Freiwilligenarmee „Deutsche Demokratische Legion“ nach Baden. Nach dem Scheitern der badischen Revolution flüchtet das Paar in die Schweiz. Zwei Jahre später zieht Emma nach Genua, nachdem Georg die Familie verlassen hat. In Genua knüpft sie enge Beziehungen zu den italienischen Patrioten, insbesondere zu Felice Orsini. 1853 kehrt sie nach Zürich und zu Georg Herwegh zurück. In den folgenden Jahren engagiert sich das Paar für die italienischen Freiheitskämpfer sowie auch für die aufkommende Arbeiterbewegung. 1866 ziehen sie nach Baden-Baden, nachdem Deutschland eine allgemeines Amnestie für politische Flüchtlinge erlassen hat. Nach dem Tod ihres Mannes 1875 zieht Emma nach Paris. Sie verdient ihren Lebensunterhalt als Übersetzerin und Französischlehrerin und verkehrt in intellektuellen Kreisen. 1904 stirbt Emma Herwegh-Siegmund in Paris. Sie wird in Liestal an der Seite ihres Mannes beigesetzt.